Entwicklung und Geschichte der Homöopathie
Als „Vater“ der alternativen Behandlungsmethode kann man durchaus den Deutschen Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) bezeichnen.
Der in Meißen geborene spätere Leibarzt von Maria Theresia war stets ein unruhiger Geist, der in zahlreichen Städten Deutschlands, mal mehr, mal weniger erfolgreich, seiner Tätigkeit als Arzt nachging.
Sein Glaubenssatz war dabei immer „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“.
Demzufolge sollte ein homöopathisches Medikament so zusammengesetzt sein, dass die Inhaltsstoffe auch bei gesunden Menschen die gleichen Symptome erzeugt, die der Kranke aufweist. Dabei sollten aber auch der Gemütszustand und der Charakter eines Patienten berücksichtigt werden.
Da viele der Arzneien, die aus pflanzlichen oder tierischen Stoffen stammten, teilweise giftig waren, wurden diese mit Wasser, Milchzucker oder Ethanol verdünnt. Hahnemann ging davon aus, dass es im Inneren der Medikamente eine geistige Kraft gebe, die bei der Verabreichung aktiv werde.
Diese Annahme ist jedoch wissenschaftlich falsch, so die Kritiker, denn mehr als der Placebo-Effekt ist dabei nicht nachweisbar. Heil-Erfolge werden nur dadurch erzielt, weil der Patient daran glaube.
Und trotzdem setzte sich die Homöopathie den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten weltweit durch.
Vielfach wurden bereits damals in ländlichen Gegenden und unter Adeligen verschiedene Pflanzen probiert, um kleinere Krankheiten erfolgreich zu behandeln. Zudem beschäftigten sich auch damalige Bader oder Wunderheiler professionell mit der Homöopathie.
Die Laienvereine in Deutschland, bis ins Jahr 1933 immerhin 444 an der Zahl, boten neben üblichen Freizeit- oder Sportangeboten auch Zugang und Wissen zu alternativen Heilungsmöglichkeiten.
Erst nach 1945 nahm die Akzeptanz der Homöopathie in der Bevölkerung wieder zu und die Zahl der Ärzte, die sich dieser Heilmethode verschrieben haben, stieg von anfänglich 200 auf weit über 2.000 in den 1990er Jahren.
Zu den international gesehen größten Märkten zählen neben Deutschland auch Frankreich, Indien und die USA.
Es haben sich auch verschiedene Bereiche gebildet. Dazu zählen, neben der klassischen Homöopathie, die naturwissenschaftlich-kritische und die Komplexmittelhomöopathie.